Teilnahme am „StrategieWorkshop“ von Gunter Steidinger: "Elementare Strategie-Entwicklung in schwierigen Zeiten"
von Mederer
Am 14.11.2024 konnte ich erneut am „StrategieWorkshop“ von Gunter Steidinger teilnehmen, der diesmal unter dem Titel „Elementare Strategie-Entwicklung in schwierigen Zeiten“ stattfand. Ein Thema, das angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen kaum passender sein könnte. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Titel? Welche Strategielehre ist die passende? Keine? Alle? Oder vielleicht aus jeder nur das Beste?
Die Antwort auf diese Fragen haben wir als Teilnehmende an konkreten Praxisbeispielen erarbeitet. Der Workshop bot uns die Möglichkeit, uns intensiv damit auseinanderzusetzen, wie wir zum Beispiel eine scheinbar einfache Aufgabenstellung – wie etwa die Bestimmung der Ausgangslage – aus der Perspektive unterschiedlicher Strategielehren angehen können. Im Vergleich der verschiedenen Ansätze zeigte sich, wie sehr es sich lohnt, komplexe Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und damit verschiedene Lösungsansätze zu entwickeln.
Los ging es mit der klassischen Betriebswirtschaftslehre (BWL). In kleinen Gruppen analysierten wir, wie man sich der Ausgangslage aus der Sicht der BWL nähert. Doch der Workshop ging weit darüber hinaus und zeigte uns, wie unterschiedliche Denkrichtungen neue Perspektiven eröffnen können. Die BWL liefert wichtige Fakten, eröffnet aber weniger wirklich strategische, langfristige Perspektiven.
So betrachteten wir anschließend das Thema aus der Sicht der Systemiker, die das Gesamtsystem aus der Vogelperspektive analysieren. Ein ganz anderer Blickwinkel, der den Zusammenhang und die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen eines Systems beleuchtet. Weiter ging es mit den Kybernetikern, zu denen auch die Engpassorientierte Strategie (EKS) gehört. Die Kybernetik als Strategielehre hilft einfach formuliert dabei, komplexe Systeme zu steuern und anzupassen. Die Engpassorientierte Strategie von Wolfgang Mewes fokussiert sich verkürzt ausgedrückt darauf, das größte Problem oder Hindernis in einem System zu finden und zu lösen, um insgesamt bessere Ergebnisse zu erzielen.
Danach stiegen wir in die Bionik ein, eine Strategie, die von der Natur inspiriert ist und Parallelen zu natürlichen Systemen sucht. Hier ging es darum, wie biologische Systeme als Vorbilder dienen können, um innovative Lösungen für die Unternehmensstrategie zu finden. Ergänzt wurde das Ganze durch Erkenntnisse aus der Hirnforschung, zu der auch Modelle wie das Structogram und Triogram zählen. Diese Modelle helfen uns, das Verhalten und die Entscheidungsprozesse des Menschen besser zu verstehen und in strategische Überlegungen einzubeziehen.
Die Antwort auf die Frage, welche Strategie nun die passende ist, lautet: Jede einzelne hat ihre Stärken und bietet wertvolle Ansätze. Doch erst durch die Kombination der verschiedenen Strategielehren sowie die gezielte Anwendung der passenden Methoden wird es möglich, Gesamtzusammenhänge umfassend zu analysieren und einen strukturierten Blick auf die Situation zu erhalten.
Wie bereits bei allen vorangegangenen Seminaren war es für mich extrem bereichernd, sowohl an Gunters Erfahrungsschatz teilzuhaben als mich auch mit den anderen teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmern vertrauensvoll auszutauschen.
Die vertieften Learnings und vor allem das Verständnis für die Gesamtzusammenhänge werden bei mir ganz bestimmt zukünftige Beratungsgespräche und Workshops bereichern und von großem Nutzen sein.
Alles in allem war es ein großartiges Seminar, das nicht nur mein eigenes Verständnis von Strategie erweitert hat, sondern auch viele wertvolle Impulse für zukünftige Projekte und Beratungsgespräche geliefert hat.